Das ist ein interessanter Ansatz, aber ich glaube die Statistik ist da ein bisschen tr?gerisch, und zwar weil sie meiner Meinung nach nicht ber?cksichtigt, wie gro? der Einzugsbereich von St?dten ist. Wer etwa F?rstenfeldbruck, Dachau oder Erding als Kleinst?dte abkanzelt, verpasst, dass sie eigentlich M?nchen Plus sind. Selbst ohne den Effekt: die drei gr??ten St?dte haben mehr Einwohner als die 1.000 kleinsten, und die Tendenz geht weiter dahin.
Ich denke, der Erfolg der AfD l?sst sich demographisch erkl?ren, ohne die Fl?chenverteilung als Grund zu sehen. Die Leute werden ?lter, und damit konservativer. Gleichzeitig sorgen wirtschaftliche Faktoren daf?r, dass die ?lteren in die (billige) Provinz wandern, die j?ngeren in die (lukrativeren) St?dte. Ich hab's nicht untersucht, aber mit dem Durchschnittsalter pro Wahlkreis sollte man den Anteil der AfD-W?hler gut vorhersagen k?nnen.
Fazit: nicht verkehrt, dass auf dem Land die Versorgung schlecht ist. Auch nicht verkehrt, dass dort mehr Leute AfD w?hlen. Aber das ist nicht kausal, und der Effekt schw?cher als Du vermutest.
Hattest Du, Grouchox, nicht im alten Forum - in bester Pofallamanier- verk?ndet, dass das Problem des Rechtspopulismus beendet sei? Kurz nachdem Du Hillary vorzeitig als Siegerin der US-Wahlen ausgerufen hattest? Und Trumps Impeachment als unausweichlich festgestellt hattest? Mir scheint, dass Du nicht immer ganz gl?cklich und treffend mit Deinen Analysen.
Ich hatte nicht den Anspruch erhoben, eine "Kausalerkl?rung" f?r die Entstehung der AfD abzugeben - sondern lediglich meine pers?nliche Beobachtung ausgef?hrt, warum mich deren Entstehung nicht ?berrascht hat, und das versucht ein wenig zu untermauern. Mich hat dann auch nicht ?berrascht, dass der Forist Rahnaya eben nicht aus einem urbanen Umfeld einer florierenden Grosstadt oder deren Speckg?rtel im 50km-Umkreis kommt.
Demographie halte ich nicht f?r das ausschliessliche Mittel der Erkl?rung. Ich wage zu bezweifeln, dass der Forist Rahnaya bereits Rente bezieht, ebenso nehme ich sehr viele "junge" (bis Vierzig Jahre alte) Menschen (?brigens beiderlei klassischer Geschlechter - wie das bei den neuen Geschlechtern aussieht kann ich das nicht absch?tzen) wahr, die sich ?ffentlich pro-AfD in die Kameras ?ussern.
Gleichwohl halte ich den demographischen Faktor spannend, wenn er eben auch indirekt entstehen kann: Aus strukturschwachen Regionen wandern zuerst und vor allem die jungen liberalen Menschen in die Grossst?dte und deren Ballungsgebiete ab, ?brig bleiben dann die Eingesessenen (gerade in Ostdeutschland oft stark verbittert) und eben die konservative Landjugend (die in der Regel Helene Fischer und Mario Barth toll finden).
Gerade in der Hinsicht bin ich sehr gespannt auf die Ergebnisse der Bayernwahl. Momentan erwarte ich das gleiche Stadt(Plus)-Land-Gef?lle, wie es etwa bei der
?sterreichischen Pr?sidentenwahl aussah - und die ging wie bekannt ja fast 50/50 aus. Aber ich lasse mich da ?berraschen.